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Passend dazu noch etwas LektĂŒre:
Besonders hervorzuheben:
The real Rockley Still has been retired for way too long to be responsible for the Rockley-style rums.
Mit anderen Worten: Was wir als Rockley-Style kennen, kommt vermutlich eher aus der Vulcan Still. Was dieser nun restaurierte Brennapparat tatsĂ€chlich produziert, weiĂ eigentlich niemand. Man darf gespannt sein â auch wenn die ersten nennenswert gelagerten Ergebnisse noch 5-10 Jahre auf sich warten lassen mĂŒssen. Und dann wird es vermutlich Ă€hnlich limitiert und marketingtechnisch ausgeschlachtet wie der Appleton 17 Legend
Jup. Alles seit eh und je feinster Marketing BS von Plantation.
Dazu der Kampf gegen die Barbados GI und damit alle anderen Distillen auf Barbados. Richtig schön unsympathisch.
I wonât get into the marketing/business war between two big houses, each capable of the worst as well as the best rum.
The only thing I can say is that I took the time to chat with Alexandre Gabriel at the Live, and heâs a very approachable, straightforward and nice guy. Heâs a real spirits enthusiast and has a wealth of knowledge about the world of spirits. Heâs passionnate by historical side of the spirits.
And so he presented us and talked briefly about this still reconstruction, and I donât think thereâs just marketing behind this reconstruction, at least not on his part. Heâs more on the historical side but Ferrand is a big house and has to do some business. When asked about marketing the WIRD high ester, he replied something like : âIt also depends on the marketing department, you know, I always have lots of ideas, lots of projects, but then itâs the marketing department that says whether itâs possible or not and transforms the ideas into real projects.â
Personally, Iâm not shocked because I think itâs the same everywhere (Velier, DDL, Foursquare⊠etc) but behind it, there isnât always a person guided by his passion. This is the case here.
Aus welchem Grund sollte WIRD die Barbados GI auch unterstĂŒtzen? Sie sind die einzige Distillery die dadurch ihre Produktionsweise Ă€ndern mĂŒsste und hĂ€tte keine Vorteile. Ich kann sie da vollkommen verstehen.
Verstehen wieso sie gegen die GI kÀmpfen? Das versteht jeder, ja. Da muss man kein Raketenwissenschaflter sein. Das macht es aber in keinem Punkt besser.
Und Produktionsweise Àndern? Nö. Nur das Marketing anpassen.
Sicherlich mĂŒssten sie ihre Produktionsweise Ă€ndern, wenn sie auch das âQualitĂ€tssiegelâ GI verwenden wollen , sollte der Vorschlag der anderen Distilleryâs durchkommen.
Genau darum geht es WIRD ja.
Eine bloĂe Anpassung des Marketing wĂ€re in dem Fall nur Schadensbegrenzung und keinesfalls eine Strategie
Was sagt denn die vorgeschlagene GI in dem Fall genau? Barbados Rum muss in Barbados destilliert, gelagert und abgefĂŒllt werden? Und wenn nicht, darf man nicht mehr Barbados Rum auf die Flasche schreiben? Sondern irgendwas ala âdestilliert auf Barbadosâ ?
Ernst gemeinte Fragen, da ich den Wortlaut bzw. was genau im Raum steht nicht kenne.
So wie ich es verstanden habe, geht es quasi darum eine einheitliche Produktionsweise, einen Standard fĂŒr Barbados rum zu definieren. Werden alle Punkte erfĂŒllt, darf ein Log auf das Label gedruckt werden. Ăhnlich dem Logo mit dem stilisierten Feld was auf Parmesan usw zu finden ist. Ob es wirklich soweit geht, dass man bei nicht Einhaltung nicht mehr Barbados Rum auf das Label schreiben darf, weiĂ ich nicht. Ich denke jedoch das es nicht so weit gehen wĂŒrde.
Die Kriterien an sich sind zum einen, dass der Rum auf Barbados fermentiert und destilliert werden muss, soweit sind sich alle einig. Streitpunkt sind eher ob nur Grundwasser oder auch regen und Meerwasser verwendet werden darf, so wie der Ort und die FĂ€sser der Reifung. Und ob neben Pot und Column still auch andere, historisch verwurzelte Brennaparte genutzt werden dĂŒrfen. Ich finde viele der Kritikpunkte von WIRD sind berechtigt und sie fĂŒhren historische Belege an, welche die Tradition auf Barbados belegen. Anderseits verstehe ich auch, das nicht jede Zugabe von Zucker, Farbstoff und der ganze Fasscircus von Plantation als Kulturgut von Barbados zertifiziert werden sollte
Quasi ein Pendant zu diesem Logo
Das Bild finde ich auch noch interessant, es verkĂŒrzt die Kriterien aber stark. Oben links sieht man auch das Logo
Jo, genau das war auch meine Vorstellung bzw. Vergleich.
Das letzte Bild zeigt es vereinfacht ja gut. Plantation könnte also ihren Quatsch weitermachen, dĂŒrfte dann aber nicht mehr âBarbados Rumâ, sondern nur âRum aus Barbadosâ draufschreiben. Und so Ă€hnlich lĂ€uft es ja mit den europĂ€ischen GI auch. Sie sind im Grunde ja auch fĂŒr den Endverbraucher geschaffen, damit schnell ersichtlich ist, dass es sich wirklich um SchwarzwĂ€lder Schinken handelt, der alle Anforderungen an die Marke erfĂŒllt und gleichzeitig die Traditionen der lokalen Hersteller schĂŒtzt. Und das finde ich auch gut so.
Keine Ahnung, was loswĂ€re, wenn ein internationaler Konzern aus Barbados ein Weingut im Cognac kaufen wĂŒrde samt kleiner Brennblase und den gebrannten Sprit dann nach Barbados verschifft, tropisch in original Barbadoseiche lagert, noch ein bisschen Zucker reinkippt und dann weltweit als Cognac verkauft
Ich denke eins der weiteren Probleme ist auch, dass der gröĂte Teil der Wertschöpfung in Frankreich stattfindet und nicht in Barbados selbst, obwohl alles wesentliche aus Barbados stammt bzw. auf Barbados passiert. Aber auf dem GeschĂ€ftsmodell beruht im Grunde ja unser Wirtschaftssystem seit der Kolonialisierung.
Ja, ich denke das Problem ist hier, dass es anders als bei Cognac noch kein einheitliches VerstĂ€ndnis dafĂŒr gibt, was genau Barbados Rum eigentlich ist. Vielleicht lĂ€sst es sich auch einfach nicht so prĂ€zise definieren wie bei Ruhm Agricole.
Ich finde z.B. man sollte auch die Herkunft der Melasse auf Barbados beschrĂ€nken, damit es wirklich von vorne bis hinten ein Produkt der Insel ist, soweit wollen MG und Co dann natĂŒrlich aber doch nicht gehen.
Manchmal passieren Dinge⊠Zur merkwĂŒrdig passenden Zeit. Der Name verschwindet ja eh nĂ€chstes Jahr
Interessante Diskussion hier
Tut er das? Ich hatte (glaub im WLP Faden) mal danach gefragt was der Stand ist, aber glaub keine Antwort erhalten. Oder war das jetzt die Wiederaufnahme vom Running Gag?
Isaac (Sales Direktor) War gestern bei Monday Rumday und hat dies fĂŒr 2024 bestĂ€tigt. Dauerte wohl ne Weile mit Namenssuche und dem damit verbundenen rechtlichen Prozedere.
Verstehe ich auch. Grade in den USA wird es schwierig eine Marke mit diesem Namen zu vertreiben.
Ich denke, dass es im Grunde recht einfach ist, was Barbados Rum ist. Das letzte von dir gepostete Bild enthÀlt da alle wichtigen Punkte imo.
Die Melasse z.B. wird ja schon ewig zum GroĂteil von allen Destillen auf Barbados nur importiert. Somit natĂŒrlich nicht Teil der GI. Der Rest sollte aber auf Barbados passieren, wie bei allen Destillen auĂer WIRD/Plantation. Das ist ja auch Hauptteil aller anderen GI, mein ich. Die Konzentration auf die dazugehörige Region. D.h. möglichst alle Schritte der Produktion in der Region (siehe Cognac z.B.), inklusive der damit einhergehenden Wertschöpfung. Dazu kommen dann immer noch eine Art Reinheitsgebot von wegen nur die und die Zutaten dĂŒrfen drin sein bzw. nur aus den und den Rohstoffen. Da fĂ€llt Plantation natĂŒrlich auch raus.
FĂŒr mich gibt es halt kein schlĂŒssiges Argument gegen die Barbados GI, auĂer ich bin Marketing Direktor von Plantation und sehe Nachteile im Marketing dadurch, dass ich in Zukunft âRum aus Barbadosâ schreiben muss und mir kein wie auch immer geartetes GI Logo auf das Label klatschen darf.
Die ganze GI-Geschichte ist ja fĂŒr Barbados schon lĂ€nger in der Diskussion. Letzten Endes geht es vornehmlich darum, ein marketingrelevantes QualitĂ€tsmerkmal zu etablieren, das in etwa dem Terroir-Begriff der Agricoles entspricht. Wobei sich das zum Beispiel auf Martinique sogar noch gliedert. Rhum J.M sind beispielsweise stolz auf ihr vulkanisches Terroir im Norden der Insel. In dem Zusammenhang geht es vor allem um den Geschmacks-Impact, den das spezielle Substrat dort auf das Zuckerrohr hat. Macht also tatsĂ€chlich nur Sinn, wenn man fĂŒr den Eigenbedarf ausreichend Zuckerrohr anbauen kann.
Ich weiĂ nicht so wirklich, was ich von der GI halten soll. Ist halt ein Instrument, das ExklusivitĂ€t suggerieren soll. Mit persönlich reicht es, wenn die jeweilige AbfĂŒllung fĂŒr sich spricht und hervorragend schmeckt, völlig egal, welche GI oder welches Terroir aufgedruckt ist.
FĂŒr Interessierte:
Ferrand geht ĂŒber die Beteiligung an NRJ in Jamaika Ă€hnlich vor, wie in Barbados, und will die Jamaica Rum GI im gleichen MaĂe verĂ€ndern. Ageing in Europa, Panschen usw.
Jamaica GI wurde 2016 von allen 6 Destillen auf Jamaica zugestimmt. Damals gehörte WIRD und damit ein Teil von NRJ noch nicht zu Ferrand. Jetzt wird im Zuge der Anerkennung in der EU weiter verhandelt und NRJ (Long Pond / Clarendon) versucht Ferrands WĂŒnsche durchzusetzen. Alle anderen Destillen (Hampden, WP, Appleton, NY) stellen sich gegen NRJ/Ferrand.
Hier im Detail inkl. Interview mit Worthy Park Verantwortlichem:
Hier noch mal Barbados:
Everywhere the same. Itâs all about Money
Sehe ich auch so. Ich bin auch pro GI und anti-Ferrand. Denn ganz ehrlich, welchen Zacken brechen die sich aus der Krone, wenn sie ihren Barbados XO nur als âRum aus Barbadosâ anstatt âBarbados Rumâ nennen dĂŒrfen? Keinen. Eben.
Wer den âPlantation Barbados Rum XOâ kauft, tut dies sicher nicht weil âBarbados Rumâ auf dem Etikett steht ⊠und wĂŒrde den Unterschied zu einer anderen Formulierung gar nicht mitbekommen.