Diese Woche bin ich aus meinem Urlaub in Oaxaca - Mexiko zurückgekehrt. Der Bundesstaat ist berühmt für seinen Mezcal. Meine Erfahrung mit dieser auf Agaven basierende Spirituose, zu der auch Tequila zählt, war davor auf drei in Deutschland erhältliche Abfüllungen begrenzt. Diese fand ich ganz lecker, aber nicht Weltbewegend. Ich war also sehr gespannt wie sich die lokal erhältlichen Destillate unterscheiden. Kurz vorweg, der Unterschied kann gigantisch sein! In Oaxaca Stadt angekommen haben ich die City zunächst zu Fuß erkundet und bin eher zufällig an einem kleinen Geschäft der „Union de Palenqueros de Oaxaca“ vorbei gelaufen und habe mir dort direkt die erste 0,5 l Flasche Blanco für 5 € gekauft. Diese kam stilecht in einer Cola Flasche daher :). Der Tropfen war sehr komplex mit fruchtigen, blumigen süßen und extrem rauchigen Noten, noch rauchiger als ich es bislang von Mezcal gewöhnt war.
Am nächsten Tag stand eine Tour an auf welcher unter anderem eine Produktionsstätte für Mezcal Artesanal besichtigt wurde. Nach dem „rösten“ der Agavenhertzen im Erdloch wurden diese mit einem einem vertikalen Mühlstein zermahlen und anschließend in offenen Holzbottichen wild fermentiert. Destilliert wurde in kleinen mit Holz befeuerten Kupferkesselen. Am Ende stand natürlich die obligatorische Verkostung im Showroom an. Und ich war überrascht, dass obwohl der vielversprechenden Produktionsweise keiner der Tropfen an die Qualität des Vortages herankam. Die Preise lagen dafür bei bis zu 60€ für 0,7 l.
Später auf der Tour Richtung Hivre del Aqua sind wir in den Bergen an unzähligen kleinst Produktionsstätten vorbeigefahren. Hier wurde alles ohne Etiketten zu wesentlichen günstigeren Preisen in PET Flaschen verkauft, hier anzuhalten und zu probieren lohnt sich! Die Vielfältigkeit war beeindruckend, mal war ein fruchtigerer mal ein rauchigerer und mal ein eher floraler Mezcal zu erhalten. Allesamt hatten aber ein sehr cremig-rundes Mundgefühl und für <50% unglaublich viel Power. Die absolute Spitze bildete jedoch ein Mezcal der mit auf einem Fest in den Bergen aus einem Kürbis eingeschenkt wurde. Wir hatten Glück genau zum Dem Fest da zusein, an dem man Fremde zum feiern einlädt. Und wir wurden oft eingeladen 
die hier verteilten Tropfen waren leider nicht käuflich erhältlich, da sie nur an Freunde und Familie abgegeben werden. Diese hoben sich in Sachen Qualität nochmal ab. Besonders einer hinterließ mich sprachlos, Noten von Banane die locker mit Jamaikanern wie WP mithalten können und das gepaart mit einer Süße und cremigkeit… 
und dass alles mit einer Intensität die ich nie von destillaten mit unter 50% erwartet hätte.
Ich bin jetzt ein Mezcal Fan! Aber leider ist es unmöglich diese Qualität in Europa zu erhalten, selbst vor Ort muss man sich auf die Suche machen.
Hier meine Tipps falls mal jemand vor Ort sein sollte.
Meidet alles mit einer offiziellen Flaschen und Etiketten. Je weniger Marketing dahinter steckt destso kleiner die Produktion und höher die Qualität.
Kauft nicht in Touristischen Shops.
Das Geschäft der „Union de Palenqueros de Oaxaca“ ist eine klare Empfehlung aber besonders spannend und abenteuerlich wird es, wenn man sich aus der Stadt herraus bewegt und bei den Kleinstproduzenten am Straßenrand anhält. Die Leute waren alle sehr freundlich und hilfsbereit, obwohl ich fast kein Spanisch spreche.
Salute
Danke