Cask finishes Rum

Hey zusammen,

Was für finishes sind für euch spannend, wären interessant zu verkosten und was waren eure bisherigen Highlights bei Rums die diverse finishes erhalten haben?
Bin gespannt auf euren Input! :slight_smile:

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Mich würde mal ein Sake Finish interessieren, also ein Fass in dem Sake längere Zeit gelagert hat. Stelle es mir spannend vor und relativ fruchtig.

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Ich fand Calvados als Finish sehr spannend.
Und umgekehrt hat mir auch Calvados aus dem Rumfass sehr gut gefallen.

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Ich bin eigentlich kein Freund von Finishs, da sie oft den Rum verfälschen oder nicht gelungene Abfüllungen aufwerten sollen.
Für mich sind da die häufigen beliebten PX-Finishs echt zu viel.

Bislang konnten mich nur wenige überzeugen.
Interessant könnte ich mir allerdings ein Armagnac und dezente Portwein-Finishs vorstellen

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Die häufigen Bourbon-Finishes finde ich insgesamt am angenehmsten. Meiner Meinung nach bringen sie eine schönen Aromen-Mehrwert, ohne sich zu sehr aufzudrängen. Das rundet den Rum irgendwie ab, verfälscht ihn aber kaum.

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Mir geht es auch so, dass ich Finishes nicht liebe - insb. nasse Finishes finde ich überhaupt nicht gut.

Manchmal funktioniert m.E. Sherry sehr gut (Single Cask Nation TDL 2003, Rum Nation Port Mourant 1999) - das sind teils aber auch vollständige Lagerungen in eher trockenen Fässern. Cognac Reifung mag ich auch teilweise sehr gerne.
Aromatisch finde ich Calvados gut, aber ein wirklich gutes Gesamtprodukt fällt mir nicht ein.
Die Noten dürfen den Rum auf jeden Fall nicht überlagern, sondern sollten ihn nur ergänzen. Extreme Geschmäcker (Islay, Mezcal) ist mir eine zu starke veränderung vom Rum-Geschmack.

Unschön finde ich tatsächlich auch High Ester Finishes. Die zerstören alle filigranen Aromen im zugrundeliegenden Rum.

Edit. doch ein Highlight ist mir noch eingefallen. Das sind die HSE Château Marquis de Terme. Das ist tatsächlich ein 11 Monatiges Rotwein-Finish. Das ist wirklich toll. Es ist trocken, passt gut zu dem ohnehin schon rotfruchtigen Agricole und bringt eine tolle Balance aus Komplexität und Süffigkeit. Der ist mir nur zu teuer, sonst hätte ich den immer im Regal.

edit.edit. wenn ich so darüber nachdenke, fand ich Sauternes manchmal auch ganz gut. Man könnte mal überlegen ob man einen deutschen Chardonnay oder einen sattgelben, mirabelligen Weißburgunder, vielleicht auch eine Riesling Auslese oder Eiswein so einsetzen könnte.

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Ich würde sagen es kommt auch auf den Rum an. Ein klassischer spanischer Still kann von einem schönen Finish profitieren, weil er mehr Komplexität und Tiefe bekommt. Bei intensiven Pott Still Rums brauch ich es eigentlich nicht. Da reicht das klassische Bourbon Fass. Sherry kann ich zur Zeit auch nicht mehr sehen. Einfach zu viel geworden. Cognac, und Rotwein Fässer wie Priorat oder Moscatel, die richtig trocken befüllt werden, finde ich passend, da sie keine Süße sondern eher fruchtige Aromen abgeben. Für mich macht da Artesano ein top Job und hier kann man viel über Fasseinfluss lernen. 24y mit Priorat Finish von Artesano ist einfach super lecker. :ok_hand:

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Kommt auf den Rum an. Generell bevorzuge ich Rum ohne Finish.
Bei sehr seichten Rums (z.B. Barbados, Belize, Panama) kann ein Finish aber einen schönen Mehrwert erzeugen. Hier favorisiere Ich recht klar Cognac-Finishes.

Die sehr häufigen Sherry-Finishes finde ich fragwürdig. Nur weil das im Whisky immer gemacht wurde/wird, muss es nicht automatisch auf Rum übertragen werden. Rum an sich ist ja schon relativ “süß”, da brauche ich kein zusätzlich süßendes Finish.

Von wilden Finishes halte ich gar nichts. Dazu zähle ich z.B. Islay Whisky, Calvados, Sake, Hampden DOK und ähnliche Experimente.

Armagnac könnte ich mir auch interessant vorstellen.

Btw: Bonpland hatte mal eine schöne Rum-Serie mit deutschen Riesling Fässern als Finish. War allerdings auch nicht herausragend, sondern wie erwartet sehr seicht.

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Bin dabei im allgemeinen bei euch. Das Fass sollte dem Destillat zusätzliche Aromen liefern aber nicht komplett überlagern. Da braucht es viel probieren und Feingefühl wann es des guten zuviel ist.
Bei Sherry wird tatsächlich oft übertrieben und es ist insgesamt recht viel geworden damit.
Was man niemals unterschätzen sollte ist dann auch die Qualität der vorbelegten Fässer, gute Fässer werden nicht umsonst ihren Preis haben.

Die Frage ist einfach fehlt dem jeweiligen Rum etwas was durch eine zusätzliche Fassreifung erreicht werden kann.

Denke das viele hier durch die teils übertriebenen Experimente a la Plantation SC, die ja dann auch alle noch deutlich reduziert abgefüllt wurden dem ganzen Thema finishes doch etwas skeptisch gegenüber stehen.

Sehr gut gefallen hat mir z.b. auch der CDI Mauritius mit Armagnac Finish.

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Shochu gibt’s schon von Chalong bay Thailand beispielsweise. Aber ja coole Idee!

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Ist auch genau mein Problem. Kann kein Sherry Finish insbesondere px mehr sehen und auch kein Virgin oak und Madeira/Port und Cognac/Armagnac Finish und schon gar kein Islay finish… :smile: Ich fände da folgende spannender:
Tokaj cask, cachaca cask (amburana/balsamo etc), armagnac, white port, Amarone und aber auch mizunara als besondere Holz Art…

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Bonpland hat eine gute Idee gehabt aber sich damit mMn 90% ihrer Rums versaut… Wirklich überzeugt hat mich da nur halbwegs der Kuba sancti Spiritus

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Cachaca könnte ich mir auch noch gut vorstellen :+1: wenn ich da an die amburana-Abfüllung vom GRF denke, definitiv

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Wo wir dabei sind…hatte jemand denn schon RX16044 im Glas?

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Ich finde Virgin Oak kann gut sein wenn es amerikanische Eiche ist. Darf halt nicht lange drin liegen und muss ein gutes Fass sein, was wieder extrem teuer ist. Der 2007 Virgin Oak von Artesano ist schon ziemlich gut gewesen. Aber der Rum macht das halt auch gut mit. Fand die RX7125 auch ziemlich gelungen.

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Wobei Shochu nicht unbedingt wie Sake sein muss

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Ich finde das Weinfass Finish beim RX314 sehr beeindruckend. Ohne den Rum zu sehr zu beeinflussen und seine DNA zu verändern, wurde hier das Alter gefühlt enorm erhöht.

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interessante Diskussion! @crazyforgoodbooze gleich mal die Rückfrage: habt ihr wieder ein paar neue Bellamy‘s mit Finish in der Pipeline? :wink:

Ich hatte oft den Eindruck, dass ein Finish nur was bringt bei guter ‚Grundsubstanz‘…vielleicht ist es dann auch eher, dass es ein guter Rum ist, trotz Finish, und nicht unbedingt wegen des Finishs, gute Beispiele hierfür der RX11191 oder RX13412, beide Plantations oberste Schublade, dagegen stehen dann die vielen (verwässerten) Plantation SC Abfüllungen, von denen mich bisher noch keine begeistert hat, trotz wildestem Bierfass, Calvados, Moscatel etc Finish.

Richtig gut fand ich übrigens die Finishes bei Rennaissance, eines im Botrytis-Weinfass (Edelfäule zB wie bei Sauternes) RX15352 und eines im Bas-Armagnac Fass RX15351

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Ich warte immer noch auf einen Rum, der im ehemaligen Clairin-Fass gefinished wird. Am besten von Sajous oder Casimir, mit richtig fett grasigen Noten.

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Was stellst du dir da vor? Einen trockenen Rum aus Panama, der da aufgepeppt wird?

Oder einen bereits fruchtigen Rum, z.B. Agricole, dessen grün-grasige Noten noch verstärkt werden?

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