Hallo Leute nun doch noch ein Reisebericht von meinen 10 Tagen Aufenthalt auf Jamaica im Dezember.
Die tiefen Nerd-Insigths kann ich hier nicht weitergeben, da ich “nur” zwei Destillerien besichtigt habe. Ich hatte zwei Primärziele. Zum einen wollte ich unbedingt zur Hampden Estate. Zum anderen war der Reggae (Halb-)Marathon mein zweites Highlight. Und natürlich durfte eine ordentliche Dosis Entspannung am Strand nicht fehlen. Seht diesen Reisebericht vielleicht eher als Input an was man bei einer Jamaica Reise so zukommt. Ich war alleine unterwegs. Das Land ist zwar klein aber die Straßen sind sauschlecht. Da das Land sehr stark von amerikanischen Kreuzfahrt-Touris heimgesucht wird, die gefühlt jeden Preis bezahlen sind die Transport- und Unterkunftskosten entsprechend hoch. In einer Gruppe von Rum-Enthusiasten ist es definitiv möglich noch weitere Destillerien im östlicheren Teil der Insel durchzuführen. Da ich den Direktflug Frankfurt - Montego Bay im Westen hatte, blieb ich dann allerdings im Westen. Selbst fahren wollte ich in diesem Urlaub nicht, da ich schon das eine oder andere trinken wollte. Außerdem herrscht Linksverkehr. Für Jamaikaner gibt es im Straßenverkehr keine anderen Verkehrsteilnehmer … eher Gegner! Sie fahren wie die Henker!
Am Tag nach der Ankunft habe ich mich von einem Fahrer in Montego Bay abholen lassen um zur Hampden Estate zu gelangen. Die Fahrt dauert ab MoBay eine Stunde. Die Straße ist miserabel und kostet 150US$ pro Fahrt! Wie gesagt sauteuer und eher darauf ausgerichtet, dass von einem Kreuzfahrtschiff eine ganze Gruppe sich auf diese Exkursion begibt. Die Führung inklusive Mittagessen auf der Hampden Estate steht momentan bei 50US$.
Erst geht es über das Anwesen und man bekommt das Great House (von außen) sowie die Umgebung gezeigt. Danach geht es in die Destillerie. Man kann wirklich alles besichtigen und es ist schon sehr interessant wie es an unterschiedlichen Stellen in der Brennerei duftet. Von leckerem Bacon am Eingang bis hin zu für mich fast schon unangenehmen “Düften” an den Gärfässern. Hampden geht relativ offen mit allem um und man kommt echt so gut wie überall direkt ran. Mit Ausnahme des Raumes, den man nur mit dem Jamaikanischen Finanzamt betreten darf.
Am Ende wurde dann in der Bar noch relativ High-level über die Rumproduktion erzählt. Ich hatte die Standard Tour und so ging es nicht wirklich ans Eingemachte. Eine entsprechende Pro-Session kann ich mir dort allerdings vorstellen sollte eine ganze Gruppe diesen Anspruch haben. Peppie, der Leiter der Touren wird auch dieses Jahr auf dem GRF sein. Er ist ein Bomben-Typ und langjähriger Mitarbeiter der Brennerei. Hier mal ein paar Eindrücke.
Rum-Fire (oder meist Wray) & Ting ist das angesagte Getränk auf Jamaica. Der beste Rum geht in den Export zu uns.
Negril ist ein traumhafter Ort ca. eine Stunde von MoBAy entfernt. Hier findet man neben den übliche Megabunkern wirklich wunder schöne kleinere “Boutique Hotels” an der 7-Mile beach. Für mich viel reizvoller als die übliche All-Inklusive-Geschichte. Hier war dann auch das Lauf-Event.
Ich hatte dann noch eine Kombitour gebucht die auch einen Besuch der Appleton Estate beinhaltete (Neben Wasserfällen und einer Bar auf dem Meer). Im Vergleich zu Hampden ist Appleton total durchrenoviert und auf Tourismus ausgerichtet. Was hier ganz schön war ist, dass man unterschiedliche Stationen des Herstellungsprozesses von Rum gezeigt bekam und an jeder Station etwas probieren durfte. Das Pressen von Zuckerrohr und den Saft. Zuckerrohr zum kauen, Melasse. Das ist wirklich schön gemacht. Allerdings hatte mir die Tour zu viel Hochglanz und die Rums die es am Ende zu Verkosten gab leider nur Mainstream. Auch hier ein paar Eindrücke.
Jamaicas Strände sind der absolute Wahnsinn. Gerade die 7-Mile-Beach mit ihren wunderschönen Restaurants und Hotels wirklich ein Traum. Wer weiß … vielleicht schafft es die Community 2026 zu einem gemeinsamen Ausflug. Könnte ich mir gut vorstellen. Vielleicht wieder in Kombination mit dem Lauf und dann natürlich mit mehr Destilleriebesuchen.
Cheers