Mir ist seit langem aufgefallen, dass die Bewertungsskala in der RumX App am unteren und besonders am oberen Ende speziell von erfahrenen Rum-Genießern so gut wie gar nicht genutzt wird.
Im Gegensatz dazu verwenden Neulinge gerne einen sehr hohen Wert bzw. “100” um ihren Lieblingsrum zu küren.
Was den unteren Skalenbereich betrifft, kann es natürlich daran liegen, dass keiner Lust hat, einen möglicherweise ungenießbaren Rum zu verkosten
Auch habe ich den Eindruck, dass die Bewertungsskala am oberen Ende nicht linear verwendet wird: Der Unterschied zwischen 80 → 82 scheint geringer als der von 90->92.
Ich möchte Euch mit diesem Beitrag motivieren, offensiver und mutiger mit den besonders niedrigen und hohen Wertungen umzugehen. Es spricht ja nichts dagegen, den eigenen Rum-König mit der eigenen höchsten Bewertung mit einem Update der Bewertung vom Tron zu stoßen und einen neuen persönlichen Rum-König zu krönen, wenn man diesen entdeckt hat. Auch mehrere “Könige” sind vorstellbar - bekanntlich spielt die “Tagesform” beim genießen eines Rum eine große Rolle.
Ich kann mir jedenfalls nicht so richtig vorstellen, dass noch keiner der Nutzer mit mehr als 1k Verkostungen über einen Rum gestolpert ist, der eine 98, 99 oder gar 100 als Wertung verdient hätte
Einige Bewertungstexte legen die Vermutung jedenfalls nahe
Ein kleiner Leitfaden zur Bewertung eines Rum für Neulinge wäre auch sehr hilfreich.
Die App gibt da ja schon ein wenig Hilfestellung indem die Dekaden mit Attributen assoziiert werden:
Dekade | Attribut |
---|---|
0…9 | ungenießbar |
10…19 | unangenehm |
20-29 | sehr schlecht |
30-39 | schlecht |
40-49 | trinkbar |
50-59 | mittelmäßig |
60-69 | angenehm |
70-79 | gut |
80-89 | sehr gut |
90-99 | ausgezeichnet |
100 | absolut perfekt |
Ein grober Leitfaden könnte jedenfalls etwa so aussehen:
- Allgemeine Hinweise zur Verkostung:
- Zeit nehmen
- Verkostungsglas wählen
- mehrstufiges verkosten nach dem einschenken, nach 5, 10, 30min.
- Hinweis zur maximal sinnvollen Zahl an Proben
- …
- Einordnung des Rum nach primären subjektiven Kriterien (Geruch + Geschmack) in eine der Dekaden
- Vergabe von Plus- / Minuspunkten für objektive Kriterien
- Vollständigkeit und Detailgrad der “technischen Daten”
- …
- Vergabe von Plus- / Minuspunkten für secundäre subjektive Kriterien
- Labeldesign
- Flaschendesign
- Qualität des Verschlusses
- …
Was haltet ihr von dem ersten Vorschlag (kann gerne ergänzt werden)?
Und was meint ihr zur Nutzung der vollen Bewertungsbandbreite?